The Devil and the Maid 

Weltbekannt ist ja, dass die Aachener den Teufel seinerzeit heftig gekränkt hatten, als sie ihm für seine Hilfe beim Bau des Aachener Doms listigerweise eine Wolfsseele statt einer Menschenseele ausgeliefert hatten. Das ließ von da an den Teufel bei Tag und Nacht nicht ruhen.

So sann er auf Rache und hatte endlich den schlimmen Plan ausgebrütet, den Dom mitsamt der ganzen Stadt und all ihren Einwohnern auf einen Schlag zu vernichten.

Daher begab er sich eines Tages Richtung Domburg an die Nordsee und lud sich dort in einem riesigen Sack einen Sandberg auf, groß genug, um damit ganz Aachen samt Dom zu verschütten.

Keuchend und schweißtriefend war er damit schon kurz vor den Toren der Stadt; da begegnete ihm in der Soers, ungefähr da, wo heute der Tivoli, das Eis- und das Reitstadion stehen, eine Frau, die gerade am Markt ein paar Flaschen Bräu gekauft hatte; und als sie ganz in seiner Nähe war, sprach er sie an und tat dabei ganz höflich: „Wie weit ist es denn noch bis Aachen, liebe Frau?“

In dem Moment bemerkte sie zum Glück seinen Pferdefuß und voll Geistesgegenwart und ahnend, dass der Teufel wieder einmal nichts Gutes im Sinn hatte, antwortete sie: „Mein Herr, sehen Sie sich meine Schuhe an, wie alt und abgetragen sie sind. Sie waren neu, als ich in Aachen loslief. Sie können sich vorstellen, welch weiten Weg ich schon hinter mir habe.“

Wütend über diese Nachricht und am Ende seiner Kräfte, hatte der Teufel es satt, ließ den Sack von der Schulter fallen und schüttete den Sandberg an Ort und Stelle aus. Der Berg fiel so plötzlich nieder, dass er sich spaltete und in zwei Teile zerfiel, der größere davon heißt heute der Lousberg und der kleinere der Salvatorberg.

Und schon wieder bewahrheitete sich das Sprichwort:

„De Oecher send der Diivel ze lous.“ - Die Aachener sind dem Teufel zu klug